Natürlich, zum Thema Anlage werden wir tagtäglich geflutet mit Informationen aus allen Ecken: Jeder hat eine tolle Empfehlung für die Anlage und ganz sichere Mehrung des oftmals hart erarbeiteten - manchmal auch schlicht geerbten oder geschenkten - Geldes oder zum Aufbau eines großen Vermögens durch kleine Sparraten bei - in der Vergangenheit - allerbester Rendite.
Also, gleich vorab: Hier gibt es keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlungen für freie oder angestellte Anlageberater, Finanzplaner, Finanzoptimierer, Anlage-Roboter oder gar selbsternannte Anlage-Gurus mit "verschleierter Vita" in den Sozialen Medien oder im normalen Netz der unendlichen Möglichkeiten.
Es gibt grundsätzliche und über den Tag hinaus gültige neutrale und nüchterne Fakten und Betrachtungen, die in eine Anlageentscheidung einfliessen und diese mit vorbereiten können.
Hier sind zunächst einmal Übersichten, wie die Privaten Haushalte in Deutschland ihr Gesamtvermögen und ihr Geldvermögen angelegt haben:
Man sieht, dass die Deutschen bei der Anlage ihres Vermögens sehr vorsichtig agieren und (Ende 2020) zum Leidwesen der Institute ca. 40 % des Geldvermögens auf Spar-, Termin- und Girokonten liegt - und dies vermutlich überwiegend in Kenntnis, dass die Geldentwertung (Inflation) ständig daran knabbert und die Kaufkraft kontinuierlich mindert.
Wenn man sich das in Zahlen anschaut, wird es deutlich: In 20 Jahren (2000 - 2020) betrug die Preissteigerung (= der Wertverlust) 33,6 % und damit durchschnittlich 1,68 % pro Jahr. Auch die völlig risikolose sichere Anlage hat also ihren Preis.
Wer sich auf der Suche nach attraktiveren Alternativen begibt, selbst sucht oder sich von Menschen oder Robotern im Netz beraten lässt, sollte immer vor Augen haben, dass die Chance auf eine höhere Rendite immer mit einem erhöhtem Risiko einhergeht. Niemand sollte annehmen, dass jemand ohne Not aus purer Nächstenliebe garantiert mehr Zinsen zahlt als der Markt. Daneben sind die Alternativen jeweils mit Kosten beim Kauf-/Verkauf und meist auch in der Verwahrung der Papiere belastet; auch Vertrieb, Verwaltung, Management und die Handelssysteme müssen bezahlt werden. Diese Kosten muss die Anlage natürlich erst einmal wieder "einspielen", bis es ans Verdienen geht.
Die Anlagenpalette ist breit und sicher ist für jeden Risikogeschmack etwas dabei. Wichtig ist, zunächst einmal die eigenen Wünsche und die eigene Risikobereitschaft einzuschätzen. Dabei unterstützen die menschlichen und maschinellen Berater persönlich oder online. Das Wertpapierhandelsgesetz hat klare und überwachte Regularien aufgestellt, die dem Anleger eine an seinen Wünschen und Möglichkeiten orientieren und dokumentierte Beratung garantieren soll.
Hier noch eine etwas "brutale" Grafik, die lediglich deutlich machen soll, dass mit den Chancen einer Anlage auch deren Risiken steigen. "Eingebaute" Garantien, die das Risiko begrenzen sind oft sinnvoll, kosten aber natürlich auch Geld und das wiederum geht zu Lasten der Rendite. Das hier skizzierte Grundprinzip wird dadurch nicht verändert.
Entscheidet ist und bleibt eine an die persönlichen Vorstellungen und Möglichkeiten angepasste Anlage, sicher immer einhergehend mit der richtigen Risikostreuung.
Auf den Folgeseiten wird das am soganannten "Magischen Dreieck" noch einmal verdeutlicht, daneben gibt es umfassende Informationen zur Einlagensicherung, die Kursentwicklung von bekannten Einzelaktien über einen längeren Zeitraum und Weisheiten von bekannten Grossinvestoren.