Miete oder Eigentum


Die Deutschen sind bei diesem Thema geteilt: Nur 49,5 % wohnen im Eigentum - damit belegt man im europäischen Vergleich den vorletzten Platz. Letzte sind die Schweizer mit nur 42 % Eigentumsquote. In Frankreich sind es 65 %, in den Niederlanden 70 %, in Italien 74 %, in Norwegen 81 %, in Polen 87 % und in Rumänien gar 95 %. Im Schnitt liegt die Quote in der EU um 70 %.

Quelle: statista.com - Wohneigentumsquoten in Europa aus 2021 | Wikipedia

Als Grund für die geringe Quote in Deutschland, aber auch in der Schweiz und Österreich, wird die in diesen Ländern verbreitete und im Vergleich sehr teure Massivbauweise sowie die höheren Eigenmittelanforderungen der Banken genannt. Die Rumänen bauen vermutlich eher "leicht". Sicher nicht ganz unschuldig wird bei uns die bekannte "Gründlichkeit" mit einem Bürokratie-Dschungel an Anträgen, Genehmigungen, Verordnungen und (Über-)Regulierungen sein ;-)

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, wie er wohnen will. Fakt ist aber, dass man vermutlich in seinem Leben ein Haus bezahlt; entweder das eigene oder das des Vermieters. Aufgrund von stetig steigenden Mieten sollte man eigentlich annehmen, dass der Wunsch nach Eigentum häufiger realisiert wird. Man zahlt quasi die Miete (als Zins & Tilgung) an sich selbst und kann im Alter mietfrei im Eigentum wohnen. Die Immobilie war und ist natürlich auch eine solide Altersversorgung. Aber: Nicht übernehmen - man muss es sich auch nachhaltig leisten können.

Ein Argument für langjährige oder dauerhafte Miete ist die damit einhergehende große Unabhängigkeit und Flexibilität. Gerade bei häufigen örtlichen Veränderungen im Beruf oder um schlicht balastlos zu bleiben, ist das ja auch durchaus nachvollziehbar. 

Bremer Mietspiegel (ab Januar 2024)

Quelle: Hans-Böckler-Stiftung  06.2021